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Ist Intel das Zünglein an der Waage für OpenCL?

OpenCL oder CUDA? Auch wenn das Pendel der GPU-Sprachen noch offen erscheint, könnte Intel den entscheidenden Ausschlag für OpenCL liefern...

// 15:07 Di, 10. Dez 2013von

Irgendwie ist es spannend, über welche Marketing-Aussagen man in den Intel Developer Software Archiven stolpern kann: Dieses Video beschreibt, wie Intel und Adobe gemeinsam Premiere Pro CC mittels OpenCL für den mobilen Echtzeitschnitt optimiert haben. Der Hintergrund ist dabei, dass Intel natürlich Ultrabooks verkaufen will und diese in der Regel mit Prozessor-integrierten Grafikprozessoren ausgestattet sind. Im aktuell performantesten Fall mit Intels mobiler Iris Pro Grafik.



Für ebendiese gibt Intel auch eigene OpenCL-Treiber heraus, welche wiederum Adobe zur Beschleunigung diverser Effekte in der Mercury Engine benutzen kann. Mit ca. 800 GFLOPS/s scheint die Intel Iris PRO dabei ungefähr auf Augenhöhe mit AMDs aktuellen A10 APUs zu sein, und ebenfalls eine Art 128MB L4-Cache mit 50GB/s bidirektionalem, Unified Memory zu besitzen, dessen Geschwindigkeit gerade für Videobearbeitung essentiell sein kann.



Andererseits war Intel verständlicherweise jahrelang ein Gegner des GPU-Computings und hat erst vor wenigen Jahren seine Aufholjagt in diesem Gebiet gestartet. Allerdings sind die OpenCL-Leistungswerte von IrisPro gegenüber dem Desktop wahrlich pillepalle. Denn dort lassen sich separate GPU-Karten für Videoeffekte nutzen, die weitaus mehr Rechenleistung bieten. Hier kämpfen AMD und Nvidia gerade im 500 Euro Segment bei ca. 5 TFLOPS. Hier balgen sich rund sechsmal schnellere Rechenmonster, die sich dazu für noch mehr Leistung parallel schalten lassen.



Und in dieser Arena spielt sich gefühlt der Kampf um die GPGPU-Sprachen ab. Namentlich CUDA gegen OpenCL. Doch mit integrierter OPENCL-Rechenleistung kommt jetzt plötzlich Intel als dritter (und auch noch größter) Player gewichtig ins Spiel. Denn Applikation für OpenCL zu optimieren heißt plötzlich nicht nur für AMD und Apple zu optimieren, sondern auch noch für Intel. Und das bedeutet die Masse. Mainstream. Jedermann, nicht nur Leute die sich zwei Titan-GPUs für DaVinci kaufen.



Wer seine Videoapplikationen beschleunigen will, trifft nun plötzlich mit OpenCL eine viel größere Zielgruppe, als mit CUDA. Auch wenn CUDA unter Programmierern als ausgewachsener und stabiler gilt, hat Nvidia seine Exklusivität mittlerweile auf vielen relevanten Video-Plattformen verloren. Sei es die Mercury Engine oder DaVinci Resolve. Sony Vegas hat sogar schon immer auf OpenCL gesetzt und CUDA komplett ignoriert. Und Apple hat OpenCL ja sowieso maßgeblich mitentwickelt und präferiert es entsprechend in FinalCutProX und Motion. Mit Intels aktiver OpenCL-Unterstützung dürfte das Pendel daher (im relevanten Massenmarkt) nun im Zweifel immer öfter für OpenCL ausschlagen. In diese Kerbe schlägt auch Sony, die sich in diesem zweiten Video ebenfalls der vergleichsweise mageren Intel Perfomance rühmen:






Nun ist es ja nicht so, dass Nvidia OpenCL nicht beherrscht, nur bisher liefen OpenCL-Anwendungen bei der Konkurrenz immer deutlich performanter. Und viele Entwickler munkeln, dass dies nicht unbedingt der Nvidia-Hardware geschuldet ist, sondern dass Nvidia die eigenen OpenCL-Treiber (wie auch die Dual Precision Einheiten) bewusst ausbremst, um einen Umstieg von CUDA auf der eigenen Plattform nicht zu fördern.



Doch wie wir die Sache sehen, sind die Würfel mittlerweile für OpenCL gefallen. Auch weil sich die Entwickler langfristig eine zweigleisige Entwicklung nicht leisten werden und man hiermit ein homogenes und universelles Programmiermodell zur Verfügung hat. OpenCL läuft nämlich sogar auf CPUs ohne GPU. Ein einheitlicher Codezweig ist letztendlich das, was Programmierer wollen. Und wenn nun CUDA kaum noch spezifische Vorteile bringt, lohnt sich eine parallel-Entwicklung einfach nicht. Das wird Nvidia garantiert auch so sehen und seine OpenCL Performance den Konkurrenten bald anpassen. Wetten?


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