Fluchtdistanzen

Wer auf die Bilderpirsch nach einem bestimmten Tier geht, tut gut daran, sich über dessen Verhalten vorab zu informieren. Neben Haupt-Aktivitätszeiten spielt (bei Wildtieren) die Fuchtdistanz eine nicht unerhebliche Rolle.


12 Tipps für Wildlife-Filmer (beispielhaft mit Canon EOS C70 und Panasonic S5II) : Kranich

Unsere Kranich-Aufnahmen bieten hier ein schönes Beispiel: Kraniche sind vergleichsweise große Vögel. Man könnte also versucht sein, bei der maximalen Brennweite zu sparen. Doch weit gefehlt. Kraniche haben eine Fluchtdistanz von 300 Metern. Sie gehören damit zu den eher scheuen Wildtieren.



An der Canon EOS C70 mit ihrem S35 Sensor hatten wir mit dem auf Vollformat gerechneten Canon RF 800mm quasi eine Brennweite von 1.168 mm (1.46 Crop).



Damit sind wir genau ausgekommen. Close-Up Shots waren damit zwar auch nicht möglich (s. Thema Zeit) aber ein 600mm wäre hier schon zu wenig gewesen.






Manueller Fokus vs Animal-AF

Grundsätzlich empfehlen wir (ganz im Gegensatz zur Wildlife Fotografie) bei Bewegtbildaufnahmen mit langen Brennweiten mit manuellen Fokus zu arbeiten. Sehr willkommen sind hierbei ein qualitativ hochwertiges Peaking und eine entsprechende Sucher-Vergrösserungsfunktion.



Autofokussysteme sind hier nach wie vor etwas zu träge, um das schwere Glas von Supertele-Objektiven schnell genug auf schnelle Motive zu fokussieren.



Autofokus-Systeme mit Tiererkennung werden jedoch ständig besser. Hat man erstmal manuell auf ein Motiv scharfgestellt, kann es bei langsamer sich bewegenden Tieren durchaus hilfreich sein, den Animal-AF eine Zeit lang mitlaufen zu lassen. Wir haben hier bei der Panasonic S5II im Verbund mit dem Sigma Sport 100-600 gute Ergebnisse erzielt.




Konvektion oder Hitzeflimmern

Zum Thema lange Brennweiten gehören auf jeden Fall auch Bildstörungen durch thermische Konvektion. Dabei handelt es sich nicht um Bildfehler von Objektiven sondern um ein natürliches Phänomen bei dem durch unterschiedliche warme Luftschichten der Brechungsindex der Luft verändert wird.



Die meisten dürften das Hitzeflimmern über Asphaltstraßen im Sommer kennen. Dieses Phänomen kann verstärkt beim Filmen mit langen Telebrennweiten auftreten - auch im Winter. Je länger die Brennweite und damit potentiell die Entfernung zum Motiv, desto mehr Luft befindet sich auch zwischen dem Kamerastandpunkt und dem Motiv. Gibt es zudem ein starkes Temperaturgefälle zwischen Boden und Umgebungsluft, kann es zu Teils starken Flimmereffekten kommen.


sehr starkes Hitzeflimmern (im Winter)
sehr starkes Hitzeflimmern (im Winter)

Wichtig: Unserer Erfahrung nach können sich die Temperaturverhältnisse und die damit einhergehenden Flimmerbilder innerhalb von Minuten schlagartig ändern. Manchmal reicht eine vorbeiziehende Wolke, um das Flimmern zu verändern. Es lohnt sich also manchmal einfach etwas abzuwarten oder den Standort zu wechseln, um Flimmerbilder zu reduzieren.




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