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Canopus DVRaptor

Als die Raptor von Canopus auf den Markt kam, zeigte sie der Konkurrenz wo der Pfeffer wuchs. Ob die Karte mittlerweile eher zum alten Eisen gehört oder immer noch ein absoluter Kauftip ist, könnt ihr im folgenden Testbericht lesen.......

// 02:01 Fr, 16. Mär 2001von

Lange Zeit galt die DV-Raptor von Canopus als die heimliche Königin der DVSoft-Schnittkarten . Bei dieser DV-Schnittlösung handelt es sich auf den ersten Blick um eine weitere DV-Softcodec Karte, die mit ca. 1300,- DM Einstiegspreis etwas überteuert wirkt. Doch bei genauerem hinsehen entpuppt sich diese Lösung als extrem durchdacht und ausgereift was sich vor allem in einigen Details zeigt , die man bei der Konkurrenz noch oftmals vermißt.



Dies zeigt sich bereits bei der unbegrenzten Dateigröße von Videofiles (das 4GB-Limit unter Win9x ist hier nicht vorhanden). Längere Einstellungen werden automatisch auf mehrere Dateien verteilt (referenced AVI-Files) , ohne daß auch nur ein Frame verloren geht. Mittels Raptor-Video können DV-Bänder gesichtet werden. Per Batchcapturing können diese dann selektiert und automatisch in den Computer übernommen werden. Dieses problemlose Einlesen von DV-Bändern war beim Erscheinen der Raptor durchaus revolutionär, da die Konkurrenz in dieser Hinsicht praktisch nichts vergleichbares zu bieten hatte. Mittlerweile wirkt die Oberfläche des Programms jedoch etwas umständlich und leicht veraltet. In diesem Punkt zeigt gerade das von FAST-Dazzle entwickelte „Fast-Foward“ der Konkurrenz, wie eine durchdachte und einfach zu bedienende Capture-Applikation aussehen kann. Dennoch erfüllt auch Raptor-Video nach wie vor seinen Zweck.



Um auch auf schwächeren Computern (< 450 MHz) komfortablen DV-Schnitt zu ermöglichen, kann das analoge Signal eines freigeschalteten Camcoders durch die Raptor geschliffen werden, wodurch unter Premiere 5.1 auch auf dem Desktop das DV-Signal in optimaler Qualität am Monitor erscheint. Statt eines Softcodecs kommt somit der Hardware-Codec des Camcoders zum Einsatz. Da mittlerweile jedoch die meisten Rechner schnell genug sind, um ein optisch noch besseres Overlay per Software darzustellen, ist diese Funktion mittlerweile für die meisten Anwender nicht sonderlich interessant. Besonders auffällig ist dagegen der Softcodec selbst: Er gehört mit dem MainConcept-DV-Codec zu den schnellsten Codecs die man für Geld kaufen kann. Im Vergleich zum Adaptec-Codec rechnet der Canopus-Codec über drei (!!!) mal schneller, und schaffte es auf einem Pentium II 400 einen sechs-sekündigen Film in Echtzeit zu ent- und re-komprimieren (=12 sec).



Manche Leser mögen die Geschwindigkeit eines Software DV-Codecs für unerheblich halten. Dies mag für Anwender gelten, die das DV-Signal fast ausschließlich 1:1 (d.h. ohne Rekompression und Effekte) verwenden. Sobald man aber kleinere Compositing-Aufgaben zu erledigen hat, bei welchen beispielsweise mehrere Videoströme mit Alpha-Masken überlagert werden, bestimmt die Geschwindigkeit des Codecs entscheidend den Workflow. Schließlich will man seine aktive Arbeit nicht dauernd durch Rendervorgänge unterbrechen. Ein schneller Codec erlaubt in vielen Fällen sogar einen ersten Eindruck eines Effekts ohne Rendern. Hierbei ist es meiner Meinung nach durchaus relevant, ob man dann eine sofortige Vorschau mit 2 oder 10 Frames pro Sekunde präsentiert bekommt. Außerdem sorgt ein schneller Codec auch für ein angenehmes Scrubbing ohne Verzögerungen.



Die Karte ist momentan in mehreren Bundles (Raptor Edit, Media Studio Pro, Premiere) erhältlich. Die Media Studio-Integration ist dabei noch am wenigsten vollständig. So erfolgt die Vorschau beispielsweise in einem separaten Videofenster. Bereits sehr gut ist dagegen die Integration in Premiere gelungen. Mit der Anpassung an die Version 5.1 setzte Canopus Maßstäbe und zeigte der Konkurrenz und vielen Anwender, daß Premiere bei richtiger Treiberprogrammierung durchaus eine stabile Schnittumgebung darstellen kann. Bis zum Erscheinen der Raptor schoben viele Hersteller die Abstürze des Programms auf Adobe und wuschen Ihre Hände in Unschuld. Mit der eigenen Schnittapplikation Raptor Edit zeigt Canopus schließlich, welche Rendergeschwindigkeiten mit optimierter Software auf heutigen Desktops sind. Dieses Programm erlaubt (u.a. durch seine durchgängige YUV-Struktur) extrem flottes arbeiten, bietet aber im Vergleich zu Konkurrenz relativ wenige Funktionen.


Zusätzlich läuft die Karte übrigens auch mit Edit-DV. Entsprechende Bundles sind im deutschsprachigen Raum jedoch noch nicht aufgetaucht. In allen Paketen fällt nach wie vor die hohe Stabilität der DV-Raptor-Treiber ins Auge. Abstürze gibt es wirklich nur alle Jubeljahre.



Wie alle Canopus Karten verfügt auch die Raptor über großzügig ausgelegte Pufferspeicher, die bei der Ein- und Ausgabe Dropped Frames wirkungsvoll verhindern. Bei einfachen Firewire-Karten tritt dieses Problem leider immer noch gelegentlich auf.






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