Handling und Verarbeitung
Die Nikon Z6 zeichnet sich durch Nikon-typische hohe Verarbeitungsqualität aus: Robustes Gehäuse aus Magnesiumlegierung, aufwendige Staub- und Spritzwasserdichtungen, qualitativ hochwertige Schalter und Buttons sowie eine insgesamt durchdachte Ergonomie entsprechenden den Erwartungen die man an eine neue Kameraserie von Nikon mitbringt.
Charakteristisch für die Nikon Z6 (und Z7) sind die Vielzahl an externen Schaltern die Nikon seinen neuen Vollformat-Spiegellosen spendiert hat.
Nikon folgt hierbei einem eher traditionellen Schalterlayout das vor allem dazu gedacht sein dürfte, Umsteigern von Spiegelreflexkameras einen möglichst einfachen Umstieg in die spiegellose Welt zu ermöglichen. Die Vielfalt der nach außen geführten Funktionen entspricht vom Niveau her bei Z6 und Z7 Prosumer bis Pro-Niveau.
Essentielle Aufnahmeparameter wie Blende, Verschlußzeit, Fokusfeld- und Fokusmodus, ISO sowie Weissabgleich lassen sich einfach per Button oder Drehrad einstellen. Besonders gut haben uns die beiden Funktionstasten auf der Gehäusevorderseite gefallen, bei denen sich mit der Fingerspitze defaultmässig Weissabgleich und AF-Area-Modi einschalten lassen.
Leider hat Nikon der Z6 (wie auch der Z7) nur einen winkelbaren, rückseitigen Monitor und kein video-freundliches Klappdisplay spendiert. Ebenfalls auf der Manko-Seite verbuchen wir den Einzel-Cardslot: Backup-Aufnahmen sind damit nicht möglich – für viele professionelle Anwender sicherlich die problematischste Auslassung.
Der OLED Sucher der Nikon Z6 (und Z7) gehört hingehen – wie bereits im Fokuskapitel ausführlicher beschrieben - zur absoluten Spitzenklasse. Wer (wie wir) gerne mit dem Sucher bei der Kameraführung arbeitet, wird den Nikon-Viewfinder nicht mehr missen wollen. Auf jeden Fall eine der Stärken der neuen spiegellosen Nikons. Eine zuschaltbare Fokusvergrösserung während der Aufnahme steht allerdings ( wie bei der Canon EOS R) auch recht weit oben auf unserem Wunschzettel für künftige Updates/Funktionen.
Und da wir gerade beim Thema Software-mögliche Funktions-Updates sind: Eine frei definierbare Drehrichtung beim Focus-by-Wire der Nikons sowie eine Linearisierung des manuellen Fokus (Entkoppelung von der Drehgeschwinidgkeit wie bei der Canon EOS R möglich) würden wir ebenfalls gerne bei zukünftigen Softwareupdates der Nikon Z-Serie sehen.
Und (wie auch die Canon EOS R) verfügt die Nikon Z6 leider nicht über einen HDMI-Anschluss in Standardgröße. Entsprechend empfehlen wir mit HDMI-Kabel-Klemmen oder Cages im 10-Bit Aufnahmebetrieb zu arbeiten, wenn ein zuverlässiges externes Recording gewährleistet werden soll (Nikon legt der Z6 eine schraubbare Kabelsicherung bei)-
Die Akkuleistung der Nikon Z6 war im 4K UHD Aufnahmebetrieb auf ähnlichem Niveau wie bei der Z7. Im On/Off Betrieb sollte man mit einer Akkuladung knapp durch den Tag kommen. Zur Sicherheit würden wir einen zweiten Akku noch dabei haben.
Für Audiotests an der Nikon Z6 hat leider die Zeit gefehlt (- allerdings mehren sich die Stimmen im Netz, die hier von stärkerem Rauschen am Mic-In der Nikon Z6 berichten. Für wen ein sauberes Audio-Signal wichtig ist, der sollte hier auf jeden Fall vorab entsprechend testen ... )