Drushba hat geschrieben: ↑So 29 Okt, 2023 19:07
Das ist furchtbar. Vor allem der so verlogene verwendete Begriff "Dokumentarfilm"
..auf Youtube wird inzwischen alles gemischt. Was herauskommt ist leider oft Mist oder Propaganda. Würde wenigstens der Begriff "Essayfilm" oder "filmisches Essay" korrekt verwendet werden (das betrifft z.B. aus meiner Sicht die Filme von Michael Moore), dann wäre der Bereich des Dokumentarfilm zumindest davon verschont.
Zunächst einmal sehe ich keine Zusammenhang zwischen Mist/Probpaganda, und der Bezeichnung unter der das dann läuft.
Als ob irgendwas besser werden würde, wenn man es mit nem anderen Wort bedeckt.
Zweitens können auch reinrassige "Beobachterfilme" Mist/Propaganda sein, Beispiele dafür gibt's ja genug.
Irgendwie scheint dein ganzes Bestreben nur in Richtung selbst ernannte Genre-Rassenreineit und Wording zu gehen, statt um tatsächlich Inhalte, was eigentlich traurig ist.
Das nächste ist natürlich das dieses so genannte "Beobachter Genre", jede Menge Themen (z.B. historische) von vorne herein diskriminiert, ausgrenzt und unmöglich macht, was ebenfalls schade ist - warum sollte man sich selbst (und sein Publikum) ohne Not so dermaßen einschränken, und damit die ganze Vielfalt von möglichen Themen vereinfältigen?
Ein persönliches Problem daß ich mit diesem Genre habe ist der leidensvoyeuristische Aspekt, der solchen Produktionen immer inherent ist.
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Such dir ne geschundene Minderheit - im Idealfall im Ausland, je exotischer desto besser, und auf jeden Fall mit Kindern. "dokumentiere" deren Leid möglichst ausführlich und verknüpfe es irgendwie mit westlichem Lebensstil. Bingo.
Dieses Trittbrettfahren auf dem Leid von anderen widert mich extrem an, vor allem wenn es dann auch noch unter dem Heiligenschein des "aufmerksam machen Wollens" verkauft wird.