Neues DisplayHDR 1.2 DisplayHDR Monitore werden besser - aber es droht das Specs-Chaos

// 17:16 Di, 14. Mai 2024von

Die DisplayHDR Spezifikationen sollen Käufern helfen, einen Monitor auszuwählen, der garantiert gut genug ist, um HDR Filme und Fotos auch wirklich in ganzer Pracht anzeigen zu können. Allerdings sind die aktuellen Mindestanforderungen an HDR-fähige Monitore gemäß des Standards schon ziemlich alt und vor allem die unterste Spezifikation, DisplayHDR 400 war eigentlich nicht in der Lage, die Darstellung von echtem HDR zu garantieren, was DisplayHDR bei vielen Usern einen eher schlechten Ruf beschert hat.

DisplayHDR Monitore werden besser - aber es droht das Specs-Chaos


Diese Mängel soll die jetzt verabschiedete neue DisplayHDR 1.2 Spezifikation beheben und schraubt deswegen die Mindestanforderungen der verschiedenen DisplayHDR Standards (DisplayHDR 400/600/600/1000/1200 sowie True Black 400/500/600) weiter nach oben. So soll eine ausreichende Bildqualität bei der Wiedergabe von HDR sichergestellt werden - was aufgrund des ständigen Fortschritts der Displaytechnologie jetzt auch bei immer mehr Monitoren zu immer günstigeren Preisen möglich ist.




Die Neuerungen für DisplayHDR 400

So schreibt die neue DisplayHDR 1.2 jetzt erstmals auch für DisplayHDR 400 eine Farbtiefe von 10 Bit vor (8 Bit plus FRC). Zudem müssen Monitore, die sich mit dem DisplayHDR 400 Siegel schmücken wollen, jetzt auch mindestens 90% des professionellen DCI-P3 Farbraums und 99% des sRGB-Farbraums abdecken - hier unser Wissens-Artikel Farbräume und was sie für den Filmer bedeuten. Bisher war nur mindestens 95% sRGB Pflicht.


Die neuen DisplayHDR-Spezifikationen
Die neuen DisplayHDR-Spezifikationen

Die größte Verbesserung besteht wohl in der erstmaligen Definition eines Mindestkontrastumfangs, welcher jetzt 1.300:1 betragen muss - ein Wert, der von vielen Displays mit IPS- oder TB-Panels nicht erreicht wird und die tatsächliche Bildqualität von HDR auf DisplayHDR 400 zertifizierten Monitoren so deutlich anheben wird.




Gesicherte Darstellungsqualität durch mehr Tests

Die neuen DisplayHDR 1.2 Spezifikation umfassen zahlreiche neue Tests, welche Displays bestehen müssen, um mit dem entsprechenden DisplayHDR-Logo werben zu können. So wurden für alle DisplayHDR-Standards neue Tests für (unter anderem) die Weißpunktgenauigkeit, Black Crush und Untertitelflimmern definiert, die bestanden werden müssen, sowie viele der bisherigen Kriterien verschärft. Auch gehört jetzt ein Farbgenauigkeitstest per X-Rite ColorChecker SV zum Testarsenal.


Die neuen DisplayHDR-Spezifikationen
Die neuen DisplayHDR-Spezifikationen

So müssen jetzt Displays, welche das DisplayHDR 500 oder 600 Siegel erhalten wollen, ein Kontrastverhältnis von 7000:1 bzw. 8000:1 aufweisen sowie lokales Dimming unterstützen (allerdings wird hier wahrscheinlich eher Edge-Lit Local als das hochwertigere Full Array Dimming eingesetzt). Hier ein PDF mit den neuen DisplayHDR Spezifikationen.






Droht ein DisplayHDR Spezifikationschaos?

So gut allerdings die neuen Spezifikationen sind, werden sie doch zunächst zu mehr Verwirrung führen, denn die VESA will noch bis Ende Mai 2025 Displays (und Ende Mai 2026 für Laptop-Displays) auch nach dem jetzt veralteten DisplayHDR 1.1 Standard zertifizieren. Deshalb müssen potentielle Käufer ab sofort genau schauen, ob ein DisplayHDR-Display nach den alten oder strengeren neuen Spezifikationen zertifiziert wurde, wenn sie eine garantierte (HDR-)Mindestdarstellungsqualität aus dem jeweiligen Logo ableiten wollen - gerade bei den unteren DisplayHDR Standards wird es dann ziemliche Differenzen in der Darstellung geben. Sowohl Asus als auch LG haben bereits angekündigt, bald schon neue Monitore nach den neuen 1.2 Spezifikationen zu zertifizieren.


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